MentorMe – mehr als eine gute Idee

MentorMe – mehr als eine gute Idee

MentorME – mehr als eine gute Idee

Manchmal könnte man meinen, die Welt ist schon so bunt und vielfältig und voller guter Ideen und eigentlich ist schon alles erfunden.

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Fotos: MentorME/ Shay Dashevsky Studio

Und dann begegnet man durch Zufall auf einer Netzwerkveranstaltung einer zarten, aber unglaublich professionell auftretenden und umso quirligeren jungen Frau mit einem bezaubernden österreichischen Akzent – Karin Heinzl – und erfährt von einer großartigen Idee: MentorMe einem Mentoren-Netzwerk für junge Frauen.

Konkret heißt das 12 Monate Mentoring, Training, Networking für weibliche Studenten & Young Professionals und ihre Mentorinnen und übrigens auch Mentoren. Männer sind hier als Mentoren nicht nur erlaubt sondern explizit auch erwünscht. Nicht umsonst heißt der Slogan von MentorMe: erfolgreich im Job einsteigen & aufsteigen.

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Fotos: MentorME/ Shay Dashevsky Studio

Warum ist Förderung ein wichtiger Teil des Erfolges?

Ich habe mich gefragt, warum ich von der ersten Begegnung das Gefühl und den großen Wunsch hatte, Teil dieses Netzwerkes zu werden. Die Antwort ist vielschichtig. Der wichtigste Aspekt ist meine eigene positive Erfahrung mit Menschen, die während wichtiger Entwicklungsjahre an mich geglaubt und mich gefördert haben – in ganz unterschiedlichen Lebensphasen und Zusammenhängen. In dem Moment, in dem ein anderer Mensch an mich glaubt, fällt es mir möglicherweise viel leichter, es auch zu tun. Und das ist ein Generationenvertrag. Wir können es immer nur an die nachkommenden Generationen zurückgeben in Form von Vorleben, Reflektieren, Wertschätzen, Vertrauen und hoffen, dass der Samen aufgeht.
MentorMe bietet als soziales Unternehmen in einem gut überschaubaren und abgesteckten Rahmen die Möglichkeit, eigenes Wissen und Erfahrungen zu nutzen, um junge Frauen, die ganz am Anfang ihrer Karriere stehen, zu stärken und auf dem beruflichen Weg eine Zeitlang zu begleiten. Es ist durchaus eine WinWin Situation. Seit November bin ich nun selbst Mentorin und freue mich, dass ich durch das Matching-Verfahren eine wunderbare Frau als Mentee kennen lernen durfte und sie nun ein ganzes Jahr lang begleiten kann.

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Fotos: Jana Jablonski

Was ist nun das Besondere an diesem Mentoring Netzwerk?

Worin aber liegen nun das Besondere, der Zauber und die Energie begründet, die mich erfasst haben, als ich so langsam Teil dieses Netzwerkes wurde? Eigentlich stimmt der alte Satz, man kann es nicht beschreiben, man muss es erleben. Ich versuche es trotzdem mal. Zum Einen ist es das unglaubliche Potenzial und die große Vielfalt dieses Netzwerkes. Es findet ein gelebter Austausch statt von Frauen mit teilweise sehr beeindruckenden Biografien, obwohl sie manchmal noch nicht mal dreißig sind. Obwohl das Alter bei MentorMe keine Rolle spielt. Alle sind willkommen – von jung bis alt, egal aus welchem Bereich, unabhängig von der Herkunft. Es gibt eine große Offenheit für Fragen, Bedarf, Probleme rund um die Arbeitswelt und eine unglaublich große Hilfsbereitschaft, die eigenen Ressourcen in Form von Zeit, Ideen, Erfahrungen und eigenem Netzwerk zu teilen und zur Verfügung zu stellen.

Selbstverständlich und doch nicht selbstverständlich

Warum ich das so betone und genau beschreibe? Weil ich es in meiner langjährigen Netzwerkarbeit nicht als selbstverständlich erlebt habe. Karin und ihr Team schaffen es auf wunderbare Art und Weise, die Gruppen und Facebook-Gruppen, aber auch Veranstaltungen zu moderieren. Wie zum Beispiel das MentorMe Onboarding Event 2017 im Unicorn, das ich im November gerade erleben durfte. Eine gut geplante und organisierte Veranstaltung, bei der die Mentorinnen und Mentoren im ersten Teil bei verschiedenen Übungen und Gruppenarbeit Gelegenheit hatten, sich kennen zu lernen. Im zweiten Teil kamen die Mentees dazu. Viele Mentor/innen und Mentees haben sich dort zum ersten Mal gesehen und ein wenig kennen gelernt.

Und mir fällt immer wieder sehr positiv auf – es gibt eine durchgehend wertschätzende Kommunikation. Selbst in Situationen größter Anspannung bleiben Karin und ihr Team entspannt, freundlich, zugewandt.

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MentorMe bietet Mentoring, Training & Networking (Startup Valley)

MentorMe bietet Mentoring, Training & Networking (Startup Valley)

MentorMe hilft Frauen beim Übergang von der Uni in den Job und im Berufsleben: Mentoring, Training und Networking

Stellen Sie sich und das Startup Unternehmen MentorMe doch kurz unseren Lesern vor!
Mein Name ist Karin Heinzl. Ich bin die Gründerin von MentorMe, ein berufliches Förderprogramm für Akademikerinnen mit drei Services: Mentoring, Training und Networking. MentorMe hilft den Frauen bei ihrem Übergang von Uni in den Job und wenn sie im Berufsleben sind, in ihrer Positionierung. Ich selbst studierte Publizistik und Political Management und habe in der Erwachsenenbildung und der Politik gearbeitet. Nach meiner Zeit in der Politik wollte ich etwas machen, wo ich eine direkte Wirkung bei Menschen sehe. So ging ich nach Indien, um für eine NGO zu arbeiten. Bei meiner Rückkehr wusste ich: Ich will auch in Deutschland junge Frauen unterstützen. Ende 2015 starteten wir unser 1.Programmjahr.

Warum haben Sie sich entschlossen ein Unternehmen zu gründen?
Meine Beweggründe für die Gründung von MentorMe waren vielfältig. Dazu gehören meine Persönlichkeit, meine Abenteuerlust und der Wille zur Eigenverantwortung. Dazu zählt auch der Wunsch, junge Frauen die heutzutage in ähnlichen Situationen sind wie ich damals, zu unterstützen. Viele junge Frauen wissen trotz ihres Studiums oder vielleicht sogar wegen der Fülle an Möglichkeiten die viele Studien ihnen eröffnen, nicht, welchen beruflichen Weg sie einschlagen sollen. Gleichzeitig hatte ich irgendwann keine Lust mehr, Bittsteller in Jobinterviews zu sein und dachte mir, „ich mach’ es selbst!“

Was war bei der Gründung Ihres Unternehmens die größte Herausforderung?
Eine „one-and-only größte Herausforderung“ gab es nicht. Rückblickend betrachtet lief es meist gut: Wir kamen stets voran und Resultate überstiegen unsere Erwartungen. Wenn ich aber Herausforderungen benennen muss, die mir oft Sorgen machten, sind es: Finanzierung und Teamarbeit. Finanzierung, weil unsere Mentees – Studentinnen, Absolventinnen und Young Professionals – keine Großverdiener sind. Wir müssen also sicherstellen, dass der Mitgliedsbeitrag für Mentees ihre finanziellen nicht übersteigt. Gleichzeitig müssen wir uns selbst, als soziales Unternehmen finanzieren! Teamarbeit, weil das bis zu 10-köpfige Team von MentorMe in den ersten beiden Jahren hauptsächlich ehrenamtlich operierte. Das ist weder das, was die Leute dauerhaft leisten können und wollen, noch entspricht es meiner Auffassung von sozialem Unternehmertum. Das soll sich ab dem 3. Programmjahr im November 2017 für die Teammitglieder ändern.

Gab es jemals einen Punkt, wo Sie dachten ich schaffe das nicht?
Oft. Ich bin oft erschöpft von den Zeiten intensiven Arbeitens oder fühle mich in gewissen Momenten und kritischen Entscheidungen alleine. Gründer sind keine Übermenschen und gibt es immer Geschäftsbereiche, in denen man kein Experte ist. Da fühlt man sich auch mal überfordert. Das Gute ist aber: Man wächst persönlich mit jeder Herausforderung. Man lernt, auf Menschen pro-aktiv zuzugehen und sie um Unterstützung zu fragen. Und, man wird gelassener und das ist viel wert.

Wie hat sich Ihr Unternehmen seit der Gründung entwickelt?
Es ist viel passiert. Wir haben mit Studentinnen aus sozial- und geisteswissenschaftlichen Studien angefangen. Der Anlauf war auch von anderen Studentinnen so groß, dass wir bereits im 2. Programmjahr Studentinnen aller Studienrichtungen aufgenommen haben. Dann haben sich jüngere Mentorinnen bei uns gemeldet, die sich ebenfalls Mentoring wünschten. Deshalb nehmen wir ab dem kommenden 3. Jahr auch Young Professionals als Mentees auf.

Des Weiteren haben wir Kooperationen, wie z.B. mit der Synk-Group, die uns die „MentorMe Academy“, unsere Online Training Plattform, sponsert. Ernst & Young (EY) ist auch ein wichtiger Partner, weil das Unternehmen uns Mentoren/innen zur Verfügung stellt und uns finanziell fördert. Mit EY werden wir unsere Kooperation ausweiten, da die Resultate in Hinblick auf Recruiting unserer Mentees sehr gut sind. Ein weiteres Unternehmen, das Frauen mit uns gemeinsam in Zukunft fördert, ist MHP, ein Porsche-Unternehmen. Dann bieten wir künftig auch Webinare an, die verschiedene berufliche Fragen mit Expertenwissen verknüpfen. Wir haben auch wunderbare Trainer und einen Mentoring Mediator. Letzterer unterstützt Mentees und Mentoren, falls es Herausforderungen bei den Mentoring-Sessions gibt. Last but not least implementieren gerade eine State-of-the-Art Matching Software.

Muss man mit seinen Aufgaben wachsen?
Ich denke, das tut man sowieso: entweder erkennt man, dass die Aufgabe die eigenen Fähigkeiten übersteigt oder man wächst mit der Aufgabe über sich selbst hinaus. Natürlich ist letzteres befriedigender und glorreicher. Die Wahrheit ist: Je größer eine Aufgabe ist, desto stärker entwickelt man sich, wenn man sie bewältigt. Die andere Seite der Medaille ist, dass auch durch Scheitern große Lerneffekte und Potentiale entstehen.

Kann man auch mit einer Idee starten, wenn noch nicht alles perfekt ist?
Grundsätzlich stimme ich dem absolut zu. In seinen Feinheiten und im „Product Life Circle“ hängt das auch von dem Produkt oder Service, der Zielgruppe, dem Bedarf, der Finanzierung, dem Markt und der Konkurrenz ab. Bei MentorMe war es ganz klar der Fall. Wir entwickeln uns ja ständig weiter, sind noch lange nicht dort, wo ich das Potenzial von MentorMe sehe. Wenn wir 2015 nicht angefangen hätten, wären wir heute noch nur eine Idee.

Wer ist die Zielgruppe von MentorMe?
MentorMe adressiert drei Zielgruppen:
1) Kulturell vielfältige weibliche Studentinnen, Absolventinnen und Young Professionals aller Studienrichtungen, die vor dem Berufseinstieg stehen oder im Beruf weiterkommen wollen. Sie werden bei uns Mentees.

2) Männer und Frauen mit mindestens 2 Jahre Berufserfahrung, die als Mentoren und Mentorinnen ihre Mentees individuell in deren Berufsfindung und -planung unterstützen, indem sie ihnen beratend zur Seite stehen, Einblicke in die Praxis ermöglichen sowie berufliche Kontakte bieten.

3) Unternehmen und Organisationen, die ihre Angestellten ermutigen, Mentoren und Mentorinnen zu werden. Sie fördern Engagement und Weiterbildung ihrer Angestellten, bekommen Zugang zu Job-suchenden Talenten und übernehmen Verantwortung für die Gesellschaft im Bereich Diversity und Förderung von Frauen.

Wie funktioniert MentorMe? Wie findet man den passenden Mentor?
Zunächst haben wir die Matching Phase von August-Oktober. Momentan haben wir 170 Mentoren, davon 140 in laufenden Mentoring-Teams. Für das kommende Programmjahr wollen wir noch mehr Mentoren gewinnen, denn unser Ziel ist es, im November diesen Jahres 200 Mentoring-Teams zu matchen.

Das Matching selbst wird mit Hilfe einer Software und Algorithmus gemacht. Welche Mentee zu welchem Mentor passt, hängt von unterschiedlich-gewichteten Komponenten ab. Primär matchen wir basierend auf der Übereinstimmung der Branche, in die die Mentee will und der Mentor Erfahrung hat und basierend auf der beruflichen Tätigkeit, die die Mentee in Zukunft ausüben will und die der Mentor bereits ausübt. Dann gibt es weitere Wünsche von Mentees und Mentoren, die wir auch berücksichtigen.

Der Programmstart findet mit dem Kick Off Event im November statt. Dort lernen sich die Mentees und Mentoren kennen und wir führen sie ins Mentoring ein. Danach beginnt das monatliche individuelle Mentoring, unsere Trainings und Webinare für Mentees und Mentoren sowie unsere vielen Networking-Angebote, die sich von Abenden mit Experten verschiedenster Branchen, zahlreichen Firmenbesuchen bis hin zu zwei Online Netzwerk-Plattformen inkl. Job-Ausschreibungen erstrecken.

Wer sind die Mentoren?
Mentoren sind Männer und Frauen mit mind. zwei Jahre Berufserfahrung. Sie kommen aus ganz Deutschland und darüber hinaus – aus Bereichen wie Wirtschaft, Start Ups und Beratung, Öffentlicher Dienst, NGOs und Think Tanks, Politik und Politikberatung, Stiftungs- und Vereinswesen, Entwicklungszusammenarbeit, Journalismus, Marketing und Public Relations, HR und Personalentwicklung, Kunst und Kultur, Bildung, Coaching und Training, Bankwesen und vieles mehr. Sie arbeiten in Unternehmen und Organisationen wie Adidas, Auswärtiges Amt, Bundespresseamt, Bundestag, Deloitte, Daimler, Deutsche Welle, Die Welt, DKB, Europäische Kommission, Ernst & Young, Gründerszene, Hexal, KPMG, McKinsey, PWC, Siemens, Sparkasse, Tagesspiegel, Unicef, Zalando etc.

Wie kann man Mentor oder Mentee werden?
Einfach auf www.mentorme-ngo.org gehen. Dort finden sich alle Informationen.

Welche Vorteile bietet MentorMe?
Die Frage würde den Rahmen des Interviews sprengen, wenn ich auf alle Vorteile für alle drei unserer Zielgruppen eingehe. In aller Kürze und zusammengefasst: Durch unsere drei Services bringen wir junge Akademikerinnen mit berufserfahrenen Männer und Frauen sowie mit Arbeitgebern zusammen. Eine Win-Win-Situation entsteht: Für Frauen, die durch MentorMe als Mentees berufliches Wissen, Kontakte und im besten Fall einen Job bekommen. Für engagierte Männer und Frauen, die als MentorInnen Sinnhaftigkeit , Zugang zu einem großen Netzwerk und Weiterbildung im Bereich Beratung erhalten. Für Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter zu Botschaftern machen, gesellschaftliche Verantwortung und soziales Engagement übernehmen.

Wo sehen Sie sich und MentorMe in den nächsten 5 Jahren?
Wir wollen unseren Impact skalieren und eine größere Wirkungskette erreichen, indem wir Digitalisierung in unser Geschäftsmodell integrieren. Das heißt, wir streben an, mehr Mentoring-Teams zu matchen und das nicht nur in Deutschland sondern auch Länder-übergreifend. Unser Ziel ist, Online-Mentoring zu fördern. Zusätzliche werden wir zielgruppengerecht Webinare und Netzwerktreffen anbieten. Und, wir wollen mehr Unternehmen einladen, mit uns gemeinsam gesellschaftliche Verantwortung mit innovativer Personalentwicklung zu verknüpfen. Das alles wird für uns eine zentrale Rolle spielen, wenn es darum geht, einen Service anzubieten, der mit der Zeit geht und im besten Fall Pionierarbeit in Bereich Women Empowerment betreibt.

Welche Tipps würden Sie angehenden Gründerinnen mit auf den Weg geben?
Ladies, fasst Mut und habt keine Angst vor Kritik, Zurückweisung und Niederlagen. Handelt lieber früher und schneller als später und langsam. Setzt euch für eure Ziele mit Leidenschaft, Glaube an euch selbst und Entschlossenheit ein. Steckt euch 1-Jahres, 5-Jahres und 10-Jahres Ziele und überlegt, welche Schritte zu diesen Etappen führen. Vernachlässigt nie die finanzielle und rechtliche Seite eures Vorhabens. Seid viel unterwegs um neue Menschen kennenzulernen und von eurem Vorhaben zu erzählen.

Sucht euch einen Mentor und Teammitglieder für Bereiche, wo es euch noch selbst an Wissen fehlt. Prüft potentielle Partner bevor ihr Partnerschaften eingeht. Bildet euch weiter und engagiert euch – auch ehrenamtlich – denn das sind Investitionen in euch selbst. Denn es gilt: What comes around, goes around! In Summe: macht euch kontinuierlich zu dem Menschen, er ihr in Zukunft sein wollt. Seid dabei aber nicht zu hart zu euch selbst. Übernehmt Verantwortung und nehmt euer Leben in die eigenen Hände!

Ursprünglich erschienen bei Startup Valley.

You go, Girls! – MentorMe (Kooperation mit ZurQuelle)

You go, Girls! – MentorMe (Kooperation mit ZurQuelle)

Das Studium war eine einzige Party, die bald endet und ihr habt keine Ahnung wie es weitergehen soll? Das Projekt MentorMe erklärt euch wie ihr trotz Gurkenlebenslauf noch Karriere macht!

Nichts können wir Studierenden besser als stundenlang über Theorien schwafeln. Sobald es dann aber um konkrete Dinge wie Bewerbungsschreiben oder Gehaltsverhandlungen geht, rutscht uns das besserwisserische Herz herab und davon.

Besonders, wenn man sich als Frau auf dem Arbeitsmarkt noch so sehr anstrengt und der männliche Kollege trotzdem doppelt so viel verdient. Basierend auf dieser Problematik hat Karin Heinzl 2015 das Programm “MentorMe” ins Leben gerufen. Es unterstützt junge Frauen ein Jahr lang beim Übergang vom Studium zu Beruf.

Unterschiedliche Frauen – ähnliche Hürden

Ganz gleich ob eine Frau ihren Abschluss in Anglistik oder Informatik absolviert: Sie hat es grundsätzlich schwerer als ein Mann, sich im Job zu behaupten. „Frauen sind viel selbstkritischer als Männer, wenn es um Bewerbungen geht“, weiß Karin Heinzl. Das Wichtigste ist, Unsicherheiten zu überwinden. Und genau hier setzt MentorMe an.

Das 12-monatige Programm basiert auf einem 3-Säulen-Prinzip: Individuelles Mentoring, Online- und Offline-Training, Networking. Zunächst werden die Studentinnen, die Mentees, mit ihren Mentoren gematched. Das sind jeweils berufserfahrene Männer und Frauen aus den Branchen, in denen die Mentees arbeiten möchten. Im zweiten Schritt werden Skills trainiert, die für den Berufseinstieg wichtig sind, z.B. in Workshops zum Bewerbungsgespräch oder zur Selbstpräsentation.

Das Networking hat es besonders in sich, aber auch das lernt man hier. Firmenbesuche bei Google oder Zalando sowie Touren zum Auswärtigen Amt stehen ebenso auf der Tagesordnung wie die „Ein Abend mit“-Events. In lockerer Atmosphäre plaudern hier 6–8 Experten unterschiedlichster Branchen (u. a. Stiftungen, NGOs, Consulting Unternehmen, Start-Ups) über ihre Arbeit. Besonders interessant: Abende mit den Themen „Women in Politics“ oder „Women Bosses“. Egal welche Studienrichtung, ob Bachelor- oder Masterstudium: Bewerben darf sich jede.

Ein bisschen wie Tinder – nur geiler!

Für die Gründerin Karin Heinzl ist klar: „Mich interessieren keine Bestnoten. Es stellt sich nur die Frage: Brauchen die Frauen unsere Unterstützung und können wir die Frauen matchen?“

Mentoren und Mentees melden sich jeweils über die MentorMe-Website an, füllen entsprechende Formulare aus, die Mentees hängen noch ihren CV ran und los geht’s. Damit es zu einem passenden Match kommt, geben die Mentees ihren Berufswunsch an, die Mentoren ihren Beruf und in welchen Bereichen sie Wissen weitergeben können. Wenn es passt, wird gematched. Ein bisschen wie Tinder, nur mit wirklich tollen und wirklich nicht notgeilen Menschen.

Die Matches treffen sich einmal im Monat zum regelmäßigen Austausch. Zudem begleiten Karin und ihr Team die Paare über das ganze Jahr, um sicherzugehen, dass die Beziehung standhält. Diejenigen Mentees, die noch gar keinen Plan haben, was sie überhaupt wollen, bekommen ebenfalls eine Sonderbehandlung: Sie werden von Karin mit ausgebildeten Coaches, ihren „Jokern“, gematched. Sie gehen zusammen mit der Mentee dem „Wer bin ich und was will ich?“ auf den Grund.

Hier wird gematcht, genetworkt und für die Kamera posiert.

The future is female

Karin weiß, wovon sie spricht. Nach ihrem Studium der Politik- und Kommunikationswissenschaften in Österreich und den USA betreute sie selbst Mentoring-Programme für Frauen. Maßgeblich geprägt hat sie aber ihre viermonatige Arbeit bei einer NGO in Indien. „Als ich zurückgekommen bin, dachte ich: Ich möchte im sozialen Bereich weitermachen.“

So nahm Karin die Sache selbst in die Hand und realisierte ihren Traum mit der Gründung von MentorMe. Mittlerweile ist das Programm über die Grenzen Berlins hinweg bekannt, denn die Mentees kommen bereits aus ganz Deutschland. Karin glaubt an den Erfolg des Projekts und ist überzeugt, dass eine positive Entwicklung Richtung Gleichberechtigung in der Berufswelt stattfindet. Es sei noch nicht perfekt und ein langer Prozess, aber: „Wir sind ein kleines Rad in diesem Getriebe, das daran arbeitet.“

Der Artikel ist im Original 2017 bei ZurQuelle Online erschienen.

Interview mit Karin Heinzl, CEO MentorMe

Interview mit Karin Heinzl, CEO MentorMe

Liebe Karin, Du bist die Gründerin von MentorMe. Wie bist Du auf die Idee gekommen ein berufliches Förderprogramm für weibliche Akademikerinnen zu gründen?

Fast alles, was ich zuvor gemacht habe, hat mich auf diese Aufgabe vorbereitet; so habe ich in den USA studiert und dort Leadership-Kurse belegt. Ich war jahrelang im Hochschulwesen und in der Erwachsenenbildung tätig und habe hunderte Studierende betreut. Ich habe in der Politik gearbeitet und dort ein Mentoring-Programm für Frauen mitorganisiert. In Indien gab ich Workshops zu „Women & Empowerment“ und „Leadership Styles“. All das und noch viel mehr hat den Weg geebnet für das, was ich nun mit MentorMe mache.

Meinen „Moment of Truth“ erlebte ich tatsächlich durch meinen Aufenthalt in Indien im Jahr 2014. Ich habe für die indische NGO Light of Life Trust im Bundesstaat Maharastra gearbeitet. Dort gab ich den Sozialarbeitern und Angestellten verschiedene Seminare, unter anderem „Empowerment for Women and Girls“. Mein Aha-Erlebnis war, dass ich – in einer komplett anderen Kultur, umgeben von fremden Menschen und als einzige Westliche in den Dörfern in denen ich stationiert war – ein persönliches Wachstum erfahren durfte, das gigantisch war. Mir wurde klar: Wir wachsen nur an Herausforderungen und wir müssen mutig Außergewöhnliches wagen, um unsere eigenen Potenzialen auszuschöpfen.

Was erwartet Studentinnen, Absolventinnen und Young Professionals in Eurem Programm?

Wir bieten diesen Frauen als unseren Mentees drei Services an – online und offline:

  • Individuelles und berufsbezogenes Mentoring mit berufserfahrenen MentorInnen
  • Trainings zu berufsrelevanten Fähigkeiten und Fragen
  • Vielfältige Networking Events und zwei Online Plattformen

Diese Aspekte bringen unseren Mentees Selbstsicherheit und Klarheit in Bezug auf ihren beruflichen Weg, Praxiswissen aus und Kontakte in die Branchen, die sie interessieren. Zum Ende des Programmjahres mit MentorMe haben sie im besten Fall den Jobeinstieg oder die berufliche Weiterentwicklung geschafft.

Und Mentor_Innen? Was ist deren Anreiz sich bei Euch einzubringen?

Unsere MentorInnen sind Männer und Frauen mit Berufserfahrung, die junge Frauen fördern wollen und Freude an der Weitergabe von Wissen, Erfahrungen und Kontakten haben. So wie die Mentees profitieren auch unsere MentorInnen von dem Mentoring und von unseren Training- und Networking-Angeboten sowie von unserem großen Netzwerk: Sie haben im Lauf des Jahres über sich selbst reflektiert, konnten ihr eigenes Netzwerk und ihr Beratungsfähigkeiten ausbauen und haben mit ihren Mentees einen Menschen kennengelernt, der ihnen beruflich und auch freundschaftlich verbunden bleibt.

Welche Voraussetzungen haben Eure Mentees und Mentor_Innen zu erfüllen, um bei Euch ins Programm aufgenommen zu werden?

Die einzige klare Voraussetzung bei unsere Mentees ist, eine Frau zu sein, da unser Programm weibliche Studentinnen, Absolventinnen und Young Professionals fördert. Ansonsten sind uns wichtig: Motivation, Zuverlässigkeit, Loyalität, und der Wunsch, einen Mentor bzw. eine Mentorin zu haben sowie unsere anderen Angebote zu nutzen. Dies sind – mehr als Noten – wichtige Voraussetzungen für den späteren beruflichen Erfolg.

Unsere MentorInnen sollten mindestens 2 Jahre Berufserfahrung haben und die Zeit, ein Mal im Monat eine Mentoring-Session mit ihren Mentees abzuhalten – für 12 Monate. Ob dann die Sessions in Person, via Telefon oder Skype stattfinden, ist individuell gestaltbar.

Hattest Du in in Deiner beruflichen Laufbahn auch einen Mentoren oder eine Mentorin, die Dir mit Rat zur Seite gestanden hat?

In meinen 20-ern hatte ich keinen Mentor und wenn eine erfahrene Person mich beraten hat, dann war es eher punktuell. In den letzten Jahren hatte ich mehrere MentorInnen – da ich nicht zuletzt durch MentorMe weiß, wie unglaublich wertvoll ein Mentor sein kann, wäre ich dumm, wenn ich keine hätte.

Apropo berufliche Laufbahn. Was hast Du gemacht, bevor Du Dich vor zwei Jahren selbstständig gemacht hast?

In Kürze: Ich habe in Wien studiert, bin mit Ende 20 nach New York gezogen und habe dort vier Jahre gelebt, im PR-Bereich und für ein Wall Street Unternehmen gearbeitet, bevor ich in Washington einen zweiten Master „ran gehängt“ habe. Bevor mein Partner und ich nach Europa zurück gekehrten, haben wir ein Jahr lang uns Zeit genommen, um die Welt zu bereisen. Danach sind wir nach Berlin gezogen und ich bin über Umwege in der Politik gelandet; bei den Liberalen war ich Kommunikationsreferentin und gegen Ende International Officer. Als die FDP aus dem Bundestag gewählt wurde, habe auch ich meinen Job verloren. Da dachte ich mir, dass ich endlich mal was mache, was Menschen wirklich und direkt hilft und so bin ich zu der NGO in Indien gekommen. Nach der Rückkehr aus Indien war klar, ich will mit Menschen weiter arbeiten. Da ich aber keinen Job bekam, dachte ich mir: Ich mache es einfach selbst!

 2015 – das Gründungsjahr Deines Mentoringprogramms. Welche finanziellen Mittel standen Dir damals zur Verfügung?

Nur meine eigenen Ersparnisse.

Und heute: Wie finanziert sich MentorMe? Kannst Du von den Einnahmen leben?

MentorMe finanziert sich durch die Beiträge unserer Mentees, durch Einnahmen unserer Veranstaltungen und Trainings von Interessierten, durch Kooperationen mit Unternehmen, durch Spenden und durch Förderungen der öffentlichen Hand.

MentorMe ist eine gUG. Warum hast Du Dich für diese Rechtsform entschieden? Welche Vor- und eventuell auch Nachteile birgt sie für Dich und Dein Unternehmen?

Eine gUG ist im Prinzip die Basis und ein Prototyp eines sozialen Unternehmens. Die Vorteile sind, dass wir staatlich und zivilgesellschaftlich förderwürdig und steuerbegünstig sind sowie Spenden annehmen können. Der Nachteil ist, dass wir kein Unternehmen im klassischen „For-Profit“- Sinn sind. Das bedeutet, dass wir uns keine Gewinne auszahlen können.

Seit der Gründung sind nun zwei Jahre vergangen. Wie hat sich Dein Mentoringprogramm in dieser Zeit weiterentwickelt?

Es ist viel passiert. Wir haben mit Studentinnen aus sozial- und geisteswissenschaftlichen Studien angefangen. Der Anlauf war aber auch von anderen Studentinnen so groß, dass wir nun Studentinnen aller Studienrichtungen aufnehmen. Dann haben sich immer mehr von den jüngeren Mentorinnen bei uns gemeldet, die sich ebenfalls eine Mentorin wünschen. Deshalb nehmen wir nun ab dem kommenden Jahr offiziell auch Young Professionals als Mentees auf. Des Weiteren haben wir neue Kooperationen wie z.B. mit der Synk-Group, die und die Online Plattform für unser online „MentorMe Academy“ zur Verfügung stell. Oder mit dem Unternehmenspartner EY, die von Anfang an uns glaubten und wollen wir unsere Kooperation von Berlin aus auf München und Frankfurt ausweiten. Dann bieten wir nun auch Webinare an, die verschiedene berufliche Branchen und Fragen mit Expertenwissen verknüpfen. Wir haben auch einen wunderbaren Mentoring Mediator, der unterstützt, falls es mal Herausforderungen bei den Mentorings gibt. Last but not least haben wir eine brandneue Internetseite und implementieren gerade eine State-of-the-Art Matching Software.

Mit welchen Veränderungen ist in den nächsten Monaten zu rechnen? Oder anders gefragt: Wo soll es für Dich und MentorMe hingehen?

Zunächst mal wird der Matching-Prozess professionalisiert – auch um unseren Impact zu skalieren und eine größere Wirkungskette zu erreichen. Wir wollen noch mehr Mentoring-Teams matchen. Unser Ziel für das kommende 3. Programmjahr ist, 200 Mentoring-Teams, also 200 junge Frauen als Mentees mit 200 erfahrenen Mentoren zusammenzubringen – Deutschlandweit und über die Landesgrenzen hinaus. Wir wollen auch verstärkt Unternehmen einladen, mit uns gemeinsam gesellschaftliche Verantwortung mit innovativer Personalentwicklung zu verbinden. Um das alles greifbar zu machen, werden wir auch in anderen Region Deutschlands Networkingevents veranstalten.

Wir haben ja kürzlich telefoniert, weil ich Dich gefragt habe, ob Du mir etwas über den Aufwand eines solchen Mentoringprogramms erzählen kannst. Dabei habe ich erfahren, dass dieser extrem (!) hoch. Hattest Du damit gerechnet?

Nein und im Nachhinein war das auch gut 😉

Würdest Du Dich rückblickend dennoch immer wieder für die Gründung von MentorMe entscheiden?

Absolut, ohne ein Augenzwinkern! Ich sag immer: You gotta know the price you’re paying and then be strong enough to persevere!

Und noch zwei Fragen zum Abschluss…

Du bist geborene Österreicherin. Warum hast Du Dich für eine Gründung in Deutschland und nicht in Deinem Heimatland entschieden?

Nach meiner Rückkehr aus New York war mir Österreich zu klein und Berlin hat auf wunderbare Weise Ähnlichkeiten zu meinem geliebten New York. Irgendwann kehre ich nach Österreich zurück – im besten Fall mit einem Transfer von MentorMe. Es läuft mir also nicht davon.

Wie bewertest Du Berlin als Standort für Gründer_Innen?

Menschen vernetzen sich Tag-täglich in Berlin, sie sind hungrig und offen und mutig. Die politischen Rahmenbedingung für Social Entrepreneurship kann besser werden – da gibt e sauf alle Fälle Nachholbedarf an Gründer-freundlicheren Rahmenbedingungen. Aber, da schon, die Menschen hier organisieren sich auch selbst und unterstützen ich gegenseitig. Das ist fantastisch!

Wie kann man sich als Mentor_In oder Mentee anmelden?

Die Anmeldephase für das neue im November beginnende Programmjahr, startet voraussichtlich Ende Juli/ Anfang August 2017. Bis dahin können sich alle Interessierten auf www.mentorme-ngo.org das Programm und unsere Services im Detail ansehen. Sie können sich zudem mit ihrer E-Mail-Adresse registrieren, um eine E-Mail Benachrichtigung zu erhalten, sobald die Anmeldephase für Mentees und MentorInnen eröffnet ist.

Das Interview ist bei Frau Frei Und veröffentlicht worden und hier im Original nachzulesen.

Interview – Women of the World

Interview – Women of the World

women of the world

What is your story of strength?

I had a decisive moment when I went to India. The history of why I went to India is that I was working in politics and lost my job. I decided to do something really close to my heart, somewhere I could really see a direct impact on people. So I decided to go to India and work for an NGO for a couple of months. That was in 2013, and I went by myself. I was already married at the time, and luckily I have a supportive husband—it was a tough moment to go as there were a lot of stories about attacks on women at that time all over the media, really brutal stories, yet I decided I really wanted to go. I went to Mumbai to work for an NGO called Light of Life Trust in the countryside. I was in Mumbai for a few days at the beginning to familiarise myself with the country and the people, which of course you can’t really do in a way as it is a totally different country. It takes time.

I went to the countryside where I was the only Westerner, to a small village—around 20,000 people—which is really small considering the Indian population.The decisive moment or moment of truth for me was to be in an environment where I didn’t know anyone, I didn’t have my family around, my friends, I didn’t have the environment I am used to. I didn’t have the language, the habits are completely different– how they eat, what they eat. I also had stomach problems, I remember at the beginning my throat was always burning because the food was really spicy. At the office they didn’t have toilet paper, so I bought my own toilet paper, and at lunch everyone was sitting on the ground sharing food, which was really nice but totally different. The Internet sometimes didn’t work and I was alone in my room in the evenings.

There were a lot of obstacles, and yet within the obstacles I learned so much. I went to India with the mindset that nothing would destroy the experience, that I would make a wonderful experience out of it, and that is what kicked in for me. There were tough moments given the completely different situation, but the decisive moment was in realising that when you do your best, when someone throws you into the water, you start swimming, you don’t drown. Then the learning curve is like a rocket. For me it was amazing. I was in another world. What I learned on a daily basis was crazy. The strength that came out of this experience was that I learned to adapt to different situations. I made  it my own, I empowered myself, and told myself- I can do it. And then there are always people that help you. I had so many people who helped me, wonderful people, and I still have really close friends from this experience.

That for me was a decisive moment, and the strength that came out of it lasts until today. Basically, it is that nothing will spoil what I want, when I really want it.

Can you tell me about a woman in your life that embodies strength?

Normally I would say no. There is not one particular woman I would name, because I admire a lot of women and I do not have a role model or ‘role woman’ that I look back on and say, ‘I want to be like her.’ But, I do have women who inspire me.

If I had to pick one woman, and this is probably something a lot of women say, it is my mother. She herself was thrown into a situation she did not know. She comes from Brazil and was raised in the countryside. She comes from a very poor family –the first time she had shoes was age nine— the only way she was able to get an education was to go to a convent in Rio de Janeiro, where she lived, preparing to become a nun, for ten years. The nuns finally told her she had to go out, to experience real life in order to see if this was the life she wanted. So she went out, she met my father, and so goes the story.

She was very strong. When she came to Austria in the early eighties to the small city my father was from and where I was born, it was a completely different environment. Coming from a huge family with 11 sisters and brothers, 12 children altogether, she came to a cold, wintery Austria, where nobody she was close with lived. I imagine it was kind of depressing, in the cold weather, away from your family, from anyone you know. My mother became pregnant twice in a short time period—my sister is only 11 months older than I am—and she raised two kids without help, without a nanny, and without her family around. Then she had to invent herself over and over again, because the university degree she earned in Rio was not accepted in Austria, so she began her studies all over again. These things I would say make her a really inspiring and very strong woman.

Can you tell me about a time you failed or disappointed yourself?

There are many, many times. It starts when you are young and you apply for a job. I remember when I was living in DC and applied for a job after I graduated from university. I applied for this job and I wanted it so badly. I got an interview and then waited for their call. They didn’t call. So I called them and was told, “well, sorry, we forgot to tell you but the position is already filled.” I was devastated because I wanted it so badly. This was 8, 9, 10 years ago—time passes—and still so many times I think I should have done things faster, or I should have been more proactive, for example really promoting the non profit I began, Mentor Me.

Many times women know what they are worth, but they are too shy to say it, to bring it to the table and say, “this is what I am worth, and you have to pay that.” I have made many of these mistakes. I also studied social science and political science, but I am terrible at finance. Therefore, I have someone wonderful on my team who is great at finance, but it still annoys me that I am not good at it. That is something I think women have, this perfectionism. I am a runner and I love running, but sometimes it is more of an addiction, even though it is healthy. Sometimes I feel like I have to run. I tell myself that it is okay to take it easy, that if you are tired, then you should relax, that you do not have to go just because you did not go yesterday. But that is the perfectionism. And these are the small things I regularly deal with.

How can women better support each other?

There are several levels of support. First, we always have to start with ourselves— empowering ourselves, believing in ourselves, knowing our worth and not being ashamed or shy to say it. Leadership and empowerment always start with the individual. Once you can do that it helps us listen to each other. That is a big part of mentoring, really listening to our mentees, to their stories, their obstacles, and letting them know there is somebody that really cares. This is another level, supporting others by offering motivation and helping them believe they can do things that at the moment they may not think are possible. This is authentic leadership: first knowing yourself and being confident in yourself and then you can transport this to other people. If you have problems with yourself you will have trouble empowering and impacting other people.

I am also a big believer in networking, which when done right can go a long way in connecting women with each other. There are also small things we can do: cheer for a woman when she gets a good job, when she has a baby, whatever. There are several levels where we can support each other. At work there are many ways men help each other, these rope teams where mostly male colleagues help each other climb up the ladder. Statistically, female colleagues do not do this as often and I am not sure why. Maybe it is something about not being socialised in talking about rope teams or going to a bar together at the end of the day, I don’t know whether it is the competition—I think men are competing like crazy at times—but women that are already in a job or positions can try hard, sometimes harder, to support those who are at the beginning, because as I said, networking if done right can really make a difference. These are the things all women can do to make a difference.

Auf Augenhöhe ins Berufsleben (DGM über MentorMe)

Auf Augenhöhe ins Berufsleben (DGM über MentorMe)

Seit zwei Jahren unterstützt das Mentoring-Programm MentorMe Studentinnen und weibliche Young Professionals beim beruflichen Ein- und Aufstieg. Die Zufriedenheit der Mentees und Mentor/innen, das wachsende Netzwerk und der berufliche Erfolg der Mentees sprechen für sich. Das Programm hat seit seiner Gründung 2015 bereits 190 Tandems zusammengebracht – gematched. Seit Anfang 2017 ist MentorMe Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Mentoring (DGM).

Menschen Fach- und Branchenübergreifend vernetzen

Wenn der Studienabschluss naht, treibt viele Studierende die gleiche Frage um: Wie gelingt der Einstieg in die Berufswelt? Um insbesondere junge Frauen in dieser Umbruchszeit zu unterstützen und Unternehmenspartnern die Möglichkeit zu geben, kluge junge Köpfe kennenzulernen, hat Karin Heinzl im Jahre 2015 MentorMe gegründet. „Unsere Mission ist es, berufliche Chancen zu schaffen und Menschen zu vernetzen,“ so die studierte Politikmanagerin und Geschäftsführerin von MentorMe. Die Mentees sind engagierte und motivierte Studentinnen, Absolventinnen und Young Professionals aller Studienrichtungen aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Vielfalt ist ein wichtiges Anliegen des Programms – unter den Mentees, die zwischen 24 und 34 Jahre alt sind, sind junge Mütter, Women of Color sowie Frauen mit Migrationshintergrund. Ihre Mentor/innen haben mindestens zwei Jahre Berufserfahrung und kommen aus den verschiedensten Branchen; von Social Entrepreneurship über Journalismus bis hin zu Wirtschafts- und Politikberatung. „Unsere Mentees werden auf Augenhöhe begleitet. Und unsere Mentor/innen profitieren im Bereich Beratungs-, Personal- und Führungskompetenzen,“ erklärt Heinzl. „Eine Win-Win-Situation für beide Seiten“.

Mentoring profitiert von der Digitalisierung

Ein Mentoring-Programm ist dann erfolgreich, wenn es ganzheitlich angelegt ist – dafür steht auch MentorMe. Neben individuellen und berufsbezogenem Mentoring durch erfahrene Mentor/innen, haben Mentees online und offline die Möglichkeit an Trainings und Webinaren teilzunehmen. Nicht zuletzt profitieren alle Beteiligten von einer Vielzahl an Networking-Möglichkeiten, wie z.B. Firmenbesuche oder Themenabende mit Experten verschiedenster Branchen. Und das Programm selbst profitiert von den Möglichkeiten der Digitalisierung. Karin Heinzl ist überzeugt, dass digitale Tools helfen können, den wachsenden Bedarf nach Mentoring zu begegnen und die gesellschaftliche Wirkungskette, die Mentoring mit sich bringt, zu erhöhen. „Die Digitalisierung ist es, die uns mehr Menschen als Mentoring-Teams zusammenbringen lässt. Sie ist es auch, die Mentoring ortsunabhängig und niedrigschwellig macht. Ich bin mir sicher, dass Mentoring 4.0 eine immer wichtigere Rolle spielen wird und dass Mentoring dann erst sein Potenzial wirklich ausschöpft, wenn digitale und analoge Elemente Hand in Hand gehen.“ so Heinzl.


 Drei Faktoren, die MentorMe erfolgreich machen

  1. Individuelles und berufsbezogenes Mentoring mit berufserfahrenen Mentor/innen
  2. Online und offline Trainings zu beruflich relevanten Fähigkeiten
  3. Networking Events und Online Networking-Plattformen