Minds of MentorMe – mit Tobias Ilg

Minds of MentorMe – mit Tobias Ilg

Steckbrief:
Tobias Ilg
Inhaber von Tobias Ilg Organisationsbegleitung
32

Tobias, wer bist du?

Tobias liebt Berge, begeistert sich für brutalistische Sowjetarchitektur und ist großer Freund des runden Leders. Nach sieben Jahren Berliner Digitalwirtschaft und Gründungen in der Startup-Welt lebt und arbeitet er seit 2019 als selbstständiger Projektentwickler und Organisationsbegleiter mit den Schwerpunkten Neue Arbeit und Transformation in Freiburg. Hier engagiert er sich außerdem für die digitale Entwicklung des ländlichen Raums.

Minds of MentorMe

ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.

Welche Werte treiben dich an?

Mit meinem Tun möchte ich den Wandel der Arbeitswelt vorantreiben – und das mit verständlichen Lösungen, Empathie und einem ganzheitlichen Blick. Insbesondere für kleine und mittelständische Organisationen in metropolfernen Gegenden braucht es bedürfnisorientierte Lösungen, die zukunftsfähig sind und Unternehmen wie auch Kommunen eine Perspektive ermöglichen. Diese entstehen durch ehrliches Interesse und einen offenen, wertschätzenden und transparenten Austausch. Sie sind innovativ, berücksichtigen aber auch das in der Vergangenheit geschaffene und respektieren vorhandene Traditionen. Und die Lösungen, Konzepte oder Projekte beinhalten stets den Teil der Befähigung, sodass sie eigenständig umgesetzt oder weitergeführt werden können.

Was würdest du tun, wenn Geld keine Rolle spielte?

Würde Geld keine Rolle spielen, wäre mein beruflicher Alltag ähnlich aufgebaut, wie bisher. Ich gehe den Tätigkeiten nach, die mir Spaß machen, die mich erfüllen und worin ich einen Mehrwert für mich, aber auch für die Gesellschaft sehe. Einzig der zeitliche Umfang würde sich sehr wahrscheinlich reduzieren, sodass ich noch mehr ehrenamtlichen Tätigkeiten nachgehen oder noch intensiver den Schwarzwald genießen könnte.

Was ist für dich ein erfülltes Leben?

Die Tatsache, selbstbestimmt und unabhängig einer beruflichen Tätigkeit nachgehen zu können, die beste Familie und die besten Freunde im Rücken zu haben, gesund zu sein, frei Meinung äußern, Information zu erhalten und Bildung genießen zu können und nicht zuletzt an einem Ort zu sein, der mich bei jedem Spaziergang erfreut, macht mein Leben zu einem erfüllten Leben.

Welches Buch hast du zuletzt zu Ende gelesen und was brachte es dir?

Hier muss ich zwei Bücher nennen, da ich am liebsten zwei parallel lese: Einmal “Die Welt neu denken” von Maja Göpel. Ihre klugen und zukunftsgerichteten Gedanken zu Wirtschaft, Klima und Gesellschaft festigten mein Wertekonstrukt und gaben mir Inspiration und Mut, für eine Welt von Morgen einzustehen und zu handeln. Und nicht unerwähnt möchte ich “Entlang den Gräben” von Navid Kermani lassen. Er beschreitet Orte in Osteuropa, dem Kaukasus und Iran, die ich in der Vergangenheit auch bereiste. Er schenkte mir schöne Erinnerungen, ließ mich aber auch an unglaublichen, spannenden oder herzlichen Geschichten mit Menschen teilhaben.

Was war dein größter nicht-kommerzieller Erfolg? Wie hast du ihn erreicht?

Definitiv meinen Vater mit viel Geduld davon zu überzeugen, wie lebensbereichernd Digitalisierung sein kann und diese nicht per se schädlich (keine Bewegung mehr) oder böse (Datenschutz) ist. Seither ergänzt er seine Tonband-Aufnahmen mit Spotify, liest Online-Magazine neben seiner papierenden Tageszeitung und schaut sich YouTube-Videos zusätzlich zum linearen Fernsehen an.

Welche 5 Dinge dürfen in deinem Handgepäck niemals fehlen?

Mein Smartphone für Kommunikation und Information, mein Moleskine für das Notieren von Gedanken, ein Buch oder Magazin zur Unterhaltung, ein Snack für Zwischendurch (gerne salzig) und wenn es länger sein soll, eine Zahnbürste fürs hygienische Wohlbefinden.

Was machst du an einem freien Tag?

An einem freien Tag wird kein Wecker gestellt, was mich meist trotzdem gegen halb 8, 8 aufwachen lässt. Es folgt ein Kaffee im Bett, ein zweiter Kaffee in Kombi mit großem Frühstück und danach geht es – wenn das Wetter mitspielt – raus, um Sonne zu tanken, frische Luft zu bekommen und sich die computerschweren Beine zu vertreten. Ein bisschen Zeit für Lesen, Serie oder die Bundesliga sollte am freien Tag auch noch drin sein. Hauptsache kein Stress oder Verpflichtungen.

Was treibt dich im Innersten an?

Der Wunsch nach einer gerechteren Welt, mit einer Gesellschaft, die nachhaltiger, demütiger und genügsamer denkt.

Wie wirst du dich in Zukunft für Chancengerechtigkeit einsetzen?

Indem ich mich weiter ehrenamtlich engagiere, beispielsweise durch Mentoring. Aber auch durch soziale Projekte und Bildungsvorhaben, die zur Chancengerechtigkeit beitragen. Im gesellschaftlichen Kontext, vor allem aber auch in der Arbeitswelt.

Was war dein größter Nutzen aus einer Mentoring-Beziehung?

Den größten Nutzen aus Mentoring-Beziehungen ziehe ich aus offenem Sparring von Ideen, den Austausch von Erfahrungswerten und dem Teilen von Netzwerk oder Inspirationsquellen. Mentoring sorgt aber auch für fachlichen Kompetenzausbau und zum Ausbau von Menschenkenntnis.

Welchen Rat würdest du deinem Jüngeren ich heute geben?

In der einen oder anderen Situation einen Gang herunterzuschalten und nicht wie ein “Getriebener” durch das private wie berufliche Leben zu hetzen. Es ist auch mal schön, Erlebtes bewusst zu reflektieren.  Und gesünder ist diese Lebensweise sicherlich auch.

In wie viel verschiedene Rollen schlüpfst du und warum?

Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit bin ich in unterschiedlichen Rollen aktiv: Mal bin ich Lehrender, wenn ich theoretisches und praktisches Wissen einbringe. Ich bin Mentor, wenn ich  Erfahrungswerte aus zahlreichen Projekten teile. Ich bin diskreter Sparringspartner bei Veränderungsprozessen, bin Ideengeber bei Innovationsvorhaben und strukturgebender Moderator in Meetings. Und ich bin Enabler und stelle mein tolles Netzwerk an Fachkräften zur Verfügung, um zusätzliche Expertise zu ermöglichen. Und ich bin nicht zu selten Anlaufstelle, um das Herz auszuschütten, über Probleme zu sprechen, Sorgen zu teilen und über mögliche Hürden zu sprechen.

Wieso glaubst du, bist du in dieser Position?

Aufgrund einer Mischung aus Glück, Neugierde, Lust am Lernen, Leidenschaft, Mut und dem nötigen Grundvertrauen ins Leben.

Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. ?

Minds of MentorMe – mit Kathrin Jeglejewski

Minds of MentorMe – mit Kathrin Jeglejewski

Steckbrief:
Kathrin Jeglejewski
Potenzialprofilerin, Jobcoach & Karriereberaterin
38

Kathrin, wer bist du?

Mein Name ist Kathrin Jeglejewski. Ich bin 38 Jahre jung, Mama von zwei kleinen Kindern, glücklich verheiratet und lebe mit meiner Familie im Rhein-Main-Gebiet. Ich empowere ambitionierte und motivierte Fach-und Führungskräfte darin, ihre ‘Superkräfte’ aufzuspüren und ihre/n ‘Potenzialheld*in’ zu erwecken, damit sie ihren Traumjob finden und auch garantiert bekommen. Meine Vision ist eine Welt, in der mehr Menschen ihren Job von Herzen lieben und gerne morgens aufstehen. #Jobliebe

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ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.

Was ist deine wichtigste Erkenntnis aus deinem Umgang mit Menschen (Menschenkenntnis)?

Sei unvoreingenommen! Begegne jedem Menschen mit einem aufrichtigen (!) Lächeln! Höre aufrichtig zu, nehme dein Gegenüber als Mensch und Individuum ernst. Jede/r hat ihre/seine Story. Jede/r ist so, wie sie/er aufgrund der Landkarte ist, die sie oder er gehen durfte. Diese Haltung hilft sehr dabei, auch mit ‘vermeintlich’ schwierigen Persönlichkeiten eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen.

Was treibt dich im Innersten an?

Tief im Innersten treiben mich meine beiden Mädchen an. Sie sind noch sehr jung und sehen die Welt in ihren unschuldigen Augen. Sie sind der Grund, weswegen ich jeden Tag aufs Neue weiß, warum es sich lohnt aufzustehen. Daher fällt mir das Aufstehen auch nicht schwer. Ich möchte ihnen ein Vorbild sein und zeigen, dass es sich lohnt auf das eigene Herz zu hören, sich nicht zu sehr von der Erwartung anderer lenken zu lassen, sondern seinen eigenen Weg zu gehen.

Welche Eigenschaften schätzt du am meisten in Anderen?

Ich schätze ‘mutige Macher*innen’… Menschen, die authentisch sind und sich nicht verbiegen lassen und mutig ihre Werte leben und ihren eigenen Weg gehen. Die #einfachmachen und neugierig sind. Menschen, die vor Energie und Lebensfreude sprühen und andere mit ihrer Begeisterungsfähigkeit anstecken.

Was waren deine lehrreichsten Fehler und/oder Misserfolge und was hast du daraus mitgenommen?

Ich war immer ein sehr perfektionistischer Mensch. Bis vor ein paar Jahren, als ich anfing zu erkennen, dass die Perfektionistin in mir mich ausbremste. Nie waren mir die Dinge gut genug… Bin ich überhaupt gut genug? Diese Frage geisterte mir ständig im Kopf herum und so bewegte ich mich nur sehr zögerlich und langsam. Dann begann ich zu verstehen, dass der Fortschritt wichtiger ist als der Perfektionismus und plötzlich entstand die Magie und der Wagen fing an richtig zu rollen.

‘Progress NOT perfection’ ist nun meine Devise! Man sagt ja nicht umsonst: Nobody’s perfect! Und außerdem: Perfektion will doch auch niemand wirklich sehen, oder?! Mir zumindest sind authentische Persönlichkeiten mit Ecken, Kanten und ‘Makeln’ viel lieber.

Ohne welche Frau wärst Du heute nicht die Person, die du bist?

Ohne meine Mama wäre ich heute nicht die Frau, die ich bin. Ich verdanke ihr nicht nur mein Leben, sondern auch ihr Vertrauen und ihre bedingungslose Liebe. Sie hat mir immer den Rücken gestärkt, auch wenn sie (oft) anderer Meinung war. Und das ist in meinen Augen sehr wichtig. Schließlich lernen wir am besten, was gut oder nicht gut für uns ist, wenn wir den vertrauensvollen Rahmen und die Möglichkeiten erhalten, unsere individuellen Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen und unsere eigenen Erfahrungen zu machen. Nur so erhalten wir die Möglichkeit, unser Potenzial voll zu entfalten. Meine Mama ist hierbei ein großes Vorbild, denn sie hat es als Alleinerziehende sicherlich oft nicht einfach gehabt und dennoch hat sie mich immer die Dinge ausprobieren lassen, wenn ich sie für richtig erachtet habe. Für ihre Stärke und ihren Mut bewundere ich sie sehr und versuche dies auch in die Erziehung meiner Kinder einfließen zu lassen.

Was war dein größter Nutzen aus einer Mentoring-Beziehung?

Ich bin der Überzeugung, dass jede/r immer und zu jeder Zeit eine/n Mentor*in an der eigenen Seite haben sollte. Diese Menschen sind den Weg bereits gegangen und haben ihre Erfahrungen gemacht. Diese Menschen sind bereit ihr Wissen zu teilen, sodass man nicht die gleichen Fehler und Erfahrungen machen muss. Mentor*innen sind für mich persönlich ein absolutes Muss, wenn man eine Abkürzung nehmen möchte und/oder einfach jemanden an seiner Seite braucht, der/die einem den sicheren und stabilen Rahmen bietet, seine eigene Vision zu erreichen. Es gibt nicht nur einen Nutzen, den ich beschreiben kann…es sind so viele wirksame und wichtige Impulse und Erfahrungen, die ich durch verschiedene Mentorings erhalten habe. Alle haben mich persönlich, sowie auch mein Business auf das nächste Level gebracht. Und ja, jede/r gute Coach*in und Mentor*in hat auch immer eine/n gute/n Mentor*in an der eigenen Seite 🙂

Wer ist heute dein\*e wichtigste\*r Ratgeber\*in?

Meine beiden Kinder, die mir jeden Tag auf’s Neue zeigen, wie wundervoll unsere Welt und das Leben ist…wie wichtig es ist, sein eigenes, inneres Kind jeden Tag liebevoll in den Arm zu nehmen, Spaß zu haben, neugierig zu sein und jeden Tag zu 100% man selbst zu sein. Egal, was andere denken… und damit für sich einzustehen und sich selbst treu zu bleiben. Einfach glücklich zu sein und das Leben zu genießen.

Was bedeutet dich Freiheit? 

Für mich bedeutet Freiheit sich selbst treu zu bleiben, authentisch und selbstbestimmt handeln zu können, sowie jeden Tag so gestalten zu können, dass es mit meinen Wertvorstellungen matcht und mich glücklich macht.

Wie hast du deine Mentoren gefunden (oder haben sie dich gefunden)?

Das ist eine gute Frage. Nun, ich bin der Meinung, dass im Leben nichts ‘zufällig’ passiert. Genau das Gegenteil ist der Fall: Es fällt einem zu, was fällig ist. Wenn man sich einmal ‘auf den Weg gemacht’ hat, eröffnen sich plötzlich viele neue Perspektiven. Man trifft neue Wegbegleiter*innen, die einem neue Chancen und Möglichkeiten aufzeigen. Ich persönlich gehe stets mit einem wachsamen Auge meinen Weg und sehe in jeder Begegnung und Erfahrung eine Chance. Und so habe ich auch meine Mentor*innen gefunden….und sie gleichzeitig mich. Wie gesagt: Zufälle gibt es meiner Auffassung nicht…

Was willst du am meisten auf der Welt hinterlassen, wenn du gehst?

Ich wünsche mir sehr, dass möglichst viele Menschen erkennen, dass sie wertvoll sind und den Glauben in sich stärken ihren eigenen Weg zu gehen. Ich bin der festen Überzeugung, dass Jede/r ein Leben verdient hat, das glücklich macht. Je nachdem, wie man selbst ‘Glück’ definiert. Für mich gehört dazu auch einen Beruf auszuüben, den man mit Freude und voller Begeisterung macht. Schließlich verbringt man im Durchschnitt fast sein halbes Leben mit dem Job. Daher ist es auch meine Mission, Menschen die Möglichkeit zu geben, zu erkennen, dass sie wertvoll sind, in dem sie sich ihrer Potenziale bewusst werden und sich auf die Reise zum eigenen ‘Traumjob’ machen.

Welchen Rat würdest du deinem Jüngeren ich heute geben?

Meinem jüngeren Ich würde ich mehrere Botschaften mitgeben: Gehe deinen eigenen Weg, denn das Leben ist viel zu kurz, um nach den Erwartungen anderer zu leben. Zweifle niemals an dir und deinen Fähigkeiten. Und vor allem, vertraue dir und dem Leben, denn nichts passiert ohne Grund. Träume groß und kämpfe für deine Träume. Gebe niemals auf! Du bist stärker als du glaubst… du bist wundervoll und einzigartig… Du bist wertvoll!

Was wolltest du als Kind beruflich werden? Stecken nun Dinge davon in deinem jetzigen Berufsleben?

Mein großer Kindheitstraum war es Meeresbiologin zu werden. Und auch heute noch löst die Unterwasserwelt eine große Faszination bei mir aus. Mich fasziniert es, wieviel Einzigartigkeit sich tief verborgen unter der Oberfläche befindet. Es gibt kleine und große Fische, Raubtiere, Tiere, die ihre Form und Farbe verändern können. Der Traum war jedoch relativ schnell aus privaten Gründen geplatzt. Und dennoch ist dieser Traum heute ein wenig in Erfüllung gegangen. Und ja…ich bin keine Meeresbiologin, aber Potenzialprofilerin. Und hinter den eigenen Kindheitswünschen verbirgt sich in der Regel ein tieferliegendes Grundbedürfnis, welches einfach erfüllt sein möchte. So auch bei mir: Ich habe mich schon damals nach der Vielfalt und der Tiefe gesehnt. Und dieses Bedürfnis ist heute durch die bunte Mischung an Menschen gegeben, mit denen ich zusammen arbeiten darf. Ich darf sie dabei begleiten, ihr tiefstes Inneres an die Oberfläche zu bringen. Diese Vielfalt an Persönlichkeiten ist einfach unbeschreiblich schön. Genau wie das Potenzial, was in jeder einzelnen Persönlichkeit steckt. Genauso schön bunt eben, wie die Tiere ‚im Meer‘…

Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!

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Minds of MentorMe – mit Katharina Klumpp

Minds of MentorMe – mit Katharina Klumpp

Steckbrief:
Katharina Anna Klumpp
Selbstständig als Self Leadership Coach
36 Jahre

Katharina, wer bist du?

Katharina Anna Klumpp sorgt dafür, dass es junge Führungskräfte einfacher haben, als sie es zu Beginn ihrer Karriere hatte. Als Leadership Coach & Trainerin unterstützt sie junge Führungs-kräfte, sich zu echten Führungspersönlichkeiten zu entwickeln, die mutig und proaktiv die Arbeitswelt von morgen gestalten. Dafür bietet Katharina ein achtwöchiges New Leadership-Programm an, in dem die Teilnehmenden wirkungsvolle (Selbst-)Führungsqualitäten erlernen, mit denen sie ihr Team selbstbewusst und zielsicher führen können – auch in herausfordernden Zeiten.

Minds of MentorMe

ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.

Wie gehst du mit deinen Ängsten um?

Ja, ich habe Angst. Und gleichzeitig hinterfrage ich diese Ängste sehr bewusst. Sobald ich merke, dass ich mir in meinem Kopf wilde Szenarien ausmale, rufe ich laut „Stopp“, um den wenig konstruktiven Gedankenkreislauf zu durchbrechen. Im zweiten Schritt formuliere ich schriftlich, was mir im schlimmsten Falle passieren kann, welche Auswirkungen das hätte und wie wahrscheinlich der Eintritt dieses Worst Case Szenarios wirklich ist. Dabei versuche ich so gut es geht eine Beobachter-Perspektive einzunehmen. Sehr schnell stelle ich dann fest, dass selbst das Worst Case Szenario nicht sehr dramatisch wäre. Außerdem vertraue ich sehr auf meine Kompetenz Lösungen zu finden – auch für Herausforderungen, die recht groß erscheinen. Zudem habe ich gelernt, dass ich mir zu jeder Zeit Unterstützung und Hilfe von außen holen kann, wenn ich nicht weiterkomme. Ich muss nichts alleine schaffen. Das ist ein beruhigendes Gefühl.

Wie verdienst du dir deine Freiheit?

Freiheit ist für mich einer der wichtigsten Werte. Deswegen investiere ich viel Zeit und Energie darin, ein möglichst freies Leben zu führen – unabhängig von äußeren Umständen und den Meinungen anderer. Ich habe die Vision für mein Leben sehr klar formuliert und durch ein Visionboard visualisiert. Daraus leite ich meine Ziele ab, die mir als Wegweiser dienen, um das zu tun, was mir wirklich wichtig ist. So stelle ich sicher, dass ich meine eigenen Ziele und nicht die anderer verfolge. Das ist mir bisher ganz gut gelungen. Sehr empfehlen kann ich hierzu das Buch „The Big Five for Life: Was wirklich zählt im Leben“ von John Strelecky. Eine inspirierende Geschichte, die dazu anregt, sich der eigenen Lebensvision bewusst zu werden.

Welches Buch hast du zuletzt zu Ende gelesen und was brachte es dir?

Zuletzt habe ich das Buch „Rich Dad, poor Dad“ von Robert T. Kiyosaki zu Ende gelesen. Ein herausragendes Buch, das beschreibt, weshalb es so bedeutend ist, in die eigene finanzielle Bildung zu investieren und Verantwortung für die eigenen Finanzen zu übernehmen. Die Verantwortung hört nicht mit dem Geld verdienen auf, sondern fängt dann erst richtig an. Das Buch hat mich sehr darin bestätigt, nicht nur für Geld zu arbeiten, sondern auch dafür zu sorgen, dass das Geld seinen Job macht und für mich arbeitet. Aktuell lese ich „Netzwerk schlägt Hierarchie: Neue Führung mit Digital Leadership“ von Christiane Brandes-Visbeck und Ines Gensinger. Hier wird anschaulich beschrieben, wie sich das Führungsverständnis in der neuen Arbeitswelt wandelt und was es braucht, eine echte Führungspersönlichkeit in einer zunehmenden digitalisierten Welt zu sein.

Wer hat in dich investiert, als du noch nicht erfolgreich warst? Warum?

Meine Eltern. Sie haben immer an mich geglaubt, selbst wenn ich mit Ideen um die Ecke kam, die Eltern nicht gerade freudig begrüßen: Alleine nach Indien zu reisen, die Kündigung eines festen Jobs ohne einen neuen zu haben und einen festen Job gegen die Selbstständigkeit einzutauschen. Meine Eltern haben mich viele Jahre nicht nur finanziell unterstützt, so dass ich gleich zwei Mal studieren konnte, sondern stehen mir auch heute noch emotional unterstützend zur Seite. Dafür bin ich ihnen unendlich dankbar.

Was tust du für die Gesellschaft?

Als ehrenamtliche Mentorin in Organisationen wie MentorMe und als Leadership Coach und Trainerin ist es meine Mission, Menschen zu unterstützen, bewusst Verantwortung für sich zu übernehmen, so dass sie ein Leben nach ihren eigenen Vorstellungen leben können. In einer Welt in der fast alles möglich zu sein scheint, ist es wichtig, zu wissen, wohin die eigene Reise gehen soll.  Vor allem in unruhigen Zeiten wie diesen ist innere Stabilität sehr bedeutsam, um von außen nicht ständig getrieben zu werden. Ich zeige meinen Mentees und Coachees, wie sie durch eine gesunde Selbstführung dafür sorgen können, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten.

Was ist deine wichtigste Erkenntnis aus deinem Umgang mit Menschen (Menschenkenntnis)?

In einem Satz: Behandle jede*n so, wie er*sie behandelt werden möchte. Diese Erkenntnis hat mir vor allem als Führungskraft sehr geholfen, denn nicht jede*r möchte geführt werden, wie ich es als Mitarbeiterin immer geschätzt habe. Meine Vorgesetzten haben mir viel Raum gegeben, so dass ich mich und meine Themen frei entwickeln konnte. Dabei galt für mich: Solange ich keine Rückmeldung erhalte, ist alles top. Mit Leidenschaft und voller Überzeugung habe ich zu Anfang auf diese Art mein Team geführt, um festzustellen, dass sich einige Mitarbeiter*innen anstelle von Freiraum mehr Anerkennung in Form von Feedback wünschen. 

Hierzu kann ich das Buch „Die fünf Sprachen der Mitarbeitermotivation“ von Gary Chapman nur empfehlen, weil es einleuchtend beschreibt, auf welch unterschiedliche Art und Weise Wertschätzung und Anerkennung gezeigt und empfangen werden kann.

Wer war dein\*e wichtigste\*r Mentor\*in und warum?

In meiner Jugendzeit habe ich das große Glück gehabt, von einem Mentor künstlerisch begleitet zu werden. Neben der sehr stärkenorientierten Erziehung meiner Eltern habe ich über zehn Jahre eine indidviduelle Förderung erhalten, von der ich noch heute profitiere. Mein Mentor hat mich darin bestärkt über den Rand hinaus zu malen, Neues auszuprobieren und Ich sein zu dürfen. Durch ihn habe ich die unglaubliche Chance gehabt, meine Bilder in Ausstellungen zu präsentieren und zu verkaufen und schließlich an der Fachhochschule für Gestaltung studieren zu können. Dies ist eine großartige Motivation für mich selber als Mentorin meine Mentees in ihrem Ich zu stärken.

Was war dein Tiefpunkt in deinem Leben und welche Stärken hast Du daraus entwickelt?

Ich hatte weniger einen Tiefpunkt in meinem Leben, sondern rückblickend vielmehr einige kleinere Krisen. Eine war davon auf jeden Fall die Jobsuche, nachdem ich meine erste Feststellung gekündigt habe. Ich war mir damals recht sicher, schnell einen neuen Job finden zu können. Doch dem war nicht so. Die vielen Absagen, die per E-Mail reinkamen, haben mich sehr frustriert und an meinem Selbstwert genagt. Damals hat meine Meditationslehrerin zu mir gesagt: „Du hast eine Absage bekommen? Na, das ist doch prima. Das heißt, dass etwas viel besseres auf dich wartet.“ Ich konnte es ihr damals nicht so recht glauben, doch sie sollte Recht behalten. Das hat mir gezeigt, wie bedeutsam tiefes Urvertrauen ist – das Vertrauen, dass es gut ausgehen wird. Auch wenn es dafür manchmal etwas Zeit, Geduld und auch Tränen braucht.

Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. ?

Minds of MentorMe – mit Alessa Münch

Minds of MentorMe – mit Alessa Münch

Steckbrief:
Alessa Münch
Senior Manager bei EY GmbH
37 Jahre

Alessa, wer bist du?

Ich bin Senior Managerin bei EY im Bereich People Advisory Service und begleite unsere Kund*innen mit Change und Learning Expertise bei großen, meist globalen Transformationsprojekten. Beratung ist dabei für mich nicht einfach ein Job, es ist vielmehr meine Passion Menschen für Veränderung zu begeistern, sie mitzunehmen und sie mit adäquaten blended learning Konzepten bestmöglich zu unterstützen – dafür schlägt mein Herz.

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Welche Werte treiben dich an?    

Mich persönlich treibt im beruflichen Kontext zum einen die Entwicklung der Mitarbeiter*innen mit all ihren Facetten an. Menschen dabei zu begleiten, wie sie wachsen, begeistert mich jeden Tag aufs Neue. Und zum anderen möchte ich mit meiner Arbeit die Welt ein Stück besser hinterlassen, als ich sie vorgefunden habe. Das mag abgedroschen klingen, ist für mich aber zentral. Indem ich Kunden berate, unterstütze ich sie dabei, Ihre Produkte und Dienstleistungen zu verbessern und damit zum Wohle aller beizutragen.

Was ist für dich ein erfülltes Leben?

Fred Vargas sagte hierzu mal: “Den Kelch des Lebens bis zur Neige trinken […]” und das trifft es für mich sehr gut: Vieles im Großen und Kleinen erleben, das Spektrum des Lebens und dessen, was es Dir schenkt, auskosten und Dankbarkeit empfinden zu können.

Welche Frau bittest du regelmäßig um Rat?

Meine Mutter. Ich entstamme einer Familie berufstätiger Frauen und bewundere sie alle, aber niemanden so sehr wie meine Mutter. Im erlernten Beruf keine Stelle gefunden, ein kleines Neugeborenes (mich) zu Hause, umgeschult auf ein frauenuntypisches, Männer dominiertes Fach (IT) und dort lange Jahre sehr erfolgreich gewesen, während sie mich liebevoll groß gezogen hat und immer ansprechbar war. Das nötigt mir tiefen Respekt ab. Sie ist meine stärkste Stütze und das inspirierendste Vorbild.

Wer hat in dich investiert, als du noch nicht erfolgreich warst? Warum?  

Mein Arbeitgeber EY. Ich kam aus einer tiefen Durststrecke mit vielen vielen Rückschlägen und war verunsichert und sicher nicht die beste Version meiner Selbst. EY hat mich eingestellt und mir die Chance gegeben, die ich so dringend brauchte. Meine Counselorinnen haben mir den Weg gezeigt und nun gehe ich diesen jeden Tag und der Erfolg stellt sich ein.

Wann zweifelst du an dir?

Wenn Dinge passieren, die meine persönlichen, tief verwurzelten Ängste triggern. Das ist bei jedem anders. Bei mir ist es unter anderem in Momenten, wo ich nicht die Ergebnisse liefern kann, die ich möchte, oder wenn ich mich ausgeschlossen fühle.

Warum sollten nachfolgende Generationen deinen Beruf machen und warum nicht?         

Wer Vielfalt und Herausforderungen liebt, ist in der Beratung richtig. Sie ermöglicht persönliches Wachstum durch vielfältige Erfahrungen, verlangt aber auch einiges an Zeit, Einsatz und Motivation von dir. Wer sich davon angesprochen fühlt, bekommt einen enorm abwechslungsreichen Job mit meist tollen Kollegen, die alle ähnlich ticken. Gemeinsam kann man so viel bewegen!

Was würdest du heute anders machen?

Ich würde mich früher um ein Netzwerk und Mentor*innen bemühen! Nichts hat mir damals so sehr gefehlt, als ich meinen Jobeinstieg versuchte.

Was ist deine wichtigste Erkenntnis aus deinem Umgang mit Menschen (Menschenkenntnis)?         

Mindestens 75% des Lebens ist Psychologie. Es geht allen darum, gesehen zu werden, Wertschätzung zu erfahren, erlebte Enttäuschungen nicht erneut erleben zu müssen. Wenn man das im Kopf behält, ist es nicht verwunderlich, dass es so selten um die Sachebene geht.

Was treibt dich im Innersten an?       

Neugier, Herausforderungen meistern und an ihnen wachsen, vieles verstehen zu wollen. Liebe zu schenken und zu bekommen, die Menschen, die ich liebe und die mir am Herzen liegen, glücklich zu sehen.

Was war dein Tiefpunkt in deinem Leben und welche Stärken hast Du daraus entwickelt?

Die Zeit nach dem Abschluss meines Studiums und während der Jobsuche war hart und bitter. Ich hatte gute Noten, spannende Praktika, aber fand keinen Job und lebte von Hartz 4 und hangelte mich so durch. Heute bin ich dankbar dafür. Ich verdiene heute gutes Geld, aber bin nicht käuflich, weil ich weiß, wie viel ich wirklich zum Leben brauche. Ich habe eine andere Glaubwürdigkeit bei Kunden, wenn ich in Projekten berate und sagen kann, dass ich selber auch unten war und weiß, mit wie viel Scham und Frust das verbunden ist. Es macht mich freier.

Was ist für ein glückliches, zufriedenes Leben elementar?

Gesundheit, Familie und Freunde, Bewegung. Der ehemalige CEO von Coca-Cola sagte mal im übertragenen Sinn: Dein Job ist wie ein Flummi, er ist aus Gummi und springt immer wieder hoch zu Dir, selbst, wenn er mal im Jonglieren des Lebens zu Boden fällt. Die anderen sind aus Glas – sie zerspringen und Du könntest sie verlieren. Und so versuche ich meine Prioritäten zu setzen.

Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. ?

Minds of MentorMe – mit Julia Lakaemper

Minds of MentorMe – mit Julia Lakaemper

Steckbrief:
Julia Lakaemper
Mindset Coach / Gründerin und Geschäftsführerin
45

Julia, wer bist du?

Als Mindset Coach unterstützt Julia Lakaemper dabei, höhere Umsätze und Gewinne mit mehr Leichtigkeit durch eine neue Denkweise und smarte Strategien zu erreichen. Ihre Mission ist es, selbständige Frauen in ihre finanzielle Unabhängigkeit zu begleiten, indem sie profitable Unternehmen aufbauen.  Bevor sie Mindset Expertin wurde, war sie über 10 Jahre als Account Director und Teamleiterin in der PR-Branche tätig. Danach zog sie drei Jahre lang mit dem Rucksack durch die Welt und richtete sich nach ihrer ersten Coaching- Ausbildung in New York (USA) als Mindset Coach beruflich neu aus.

Minds of MentorMe

ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.

Wie gehst du mit deinen Ängsten um?

Früher hab ich sie immer sofort loswerden wollen. Inzwischen werde ich besser darin, Ängste zuzulassen. Wenn ich halbwegs klar denken kann, schreibe ich auf, welche Gedanken mir zu der Situation, die mir Angst macht, durch den Kopf spuken. Das schafft eine gewisse Distanz zwischen mir und der Angst, so kann ich sie besser beobachten und untersuchen. Ich nehme mir Zeit zu spüren, wie sich die Angst in meinem Körper anfühlt und wie sich das verändert. Und wenn ich total vereinnahmt bin von der Angst, nutze ich Sport, Klopf-Methoden und Atemübungen, um wieder mehr bei mir anzukommen. Ich werde wöchentlich gecoacht, in die Session würde ich das Thema rund um die Ängste mitbringen und mir von meinem Coach zeigen lassen, welche Gedanken es sind, die diese Angst befeuern. Und ich höre inspirierende Hörbücher und Podcasts, um meine Aufmerksamkeit auf Inspiration zu lenken.

Was würdest du tun, wenn Geld keine Rolle spielte?

Ganz ehrlich: Ich hab mein Leben schon mit Mitte 30 auf links gekrempelt und lebe und arbeite inzwischen genauso, wie ich es will. Daher würde ich tatsächlich kaum etwas verändern. Ein paar Luxus-Upgrades hier und da, definitiv in Form von mehr Unterstützung, beruflich wie privat. Ich würde vor allem mein Team erweitern, meinen Mitarbeiter*innen noch mehr Fortbildungen finanzieren und sie noch besser bezahlen, damit auch sie schneller finanziell frei sind. Und einen schönen Ort für ein zweiten Büro in Südeuropa finden.

Welche Frau bittest du regelmäßig um Rat?

Ich hab im Sinne der Frage “Was ist der richtige Weg?” aufgehört, um Rat zu fragen. Stattdessen habe ich Coaches an meiner Seite, dir mir nicht sagen, was ich tun soll. Sondern sie helfen mir, meine Denkfehler zu verstehen und meinen eigenen Weg zu finden. Das ist oft total frustrierend, weil der Wunsch bleibt, dass mir einfach jemand sagen soll, wo es langgeht. 🙂 Aber wir wissen jeweils letztlich am besten, was für uns richtig ist. In diesem Sinne hole ich mir vor allem von meiner Intuition und meinem zukünftiges Selbst Rat. In ganz praktischen Dingen hole ich mir natürlich auch das Wissen von Expert*innen, z.B. für Facebook-Ads oder Halbmarathon-Training oder wo es den besten Kaffee gibt.

Welches Buch hast du zuletzt zu Ende gelesen und was brachte es dir?

Als letztes hab ich “Creating Money” und “It’s Not Your Money” gelesen und mein Wissen über Visualisierungen und die energetischen und spirituellen Aspekte des Geld-Verdienens vertieft. Das ist bestimmt nicht für alle Mentees sofort zugänglich. Für Money Mindset Einsteigerinnen empfehle ich You Are A Badass at Making Money von Jen Sincero (auf Deutsch: Du bist ein Geld-Genie). Mir haben die beiden o.g. Bücher ganz viel Ruhe gebracht. Die Ansätze darin haben mich erinnert, nicht alles selbst und über den Kopf lösen zu wollen – sondern vor allem Visualisierungen stärker zu nutzen und öfter Dinge für möglich zu halten, die mein Kopf für unmöglich hält.

Wer hat in dich investiert, als du noch nicht erfolgreich warst? Warum?

Das war auf jeden Fall Tanja Lenke von She-Preneur. Ich hatte eine so eingeschränkte Sicht auf mich und meine Stärken, die Tanja total gesprengt hat. Sie hat mich freundlich ins kalte Wasser geschubst (z.B. ein erstes Facebook Live Interview mit mir gemacht), mich im She-Preneur Insider Club als Mindset Coach eingebunden und hat viel mehr an mich geglaubt als ich selbst. Ich glaube, dass Tanja in mir ein Potenzial gesehen hat, dass ich selbst nicht sehen konnte. Für mich war ja alles “normal”, was ich wollte, was ich machte und wie ich es machte. Ich fand das nicht besonders bemerkenswert. Tanja hat mir gezeigt, dass es wenige Frauen gibt, die große Ziele haben und sich auch engagiert auf den Weg machen, sie umzusetzen. Ich hab superviel von ihr gelernt und bin ihr unendlich dankbar für ihre Begleitung. Später kam noch Ljubow Chaikewitch, eine tolle Powerfrau, von Frau Verhandelt dazu, die mich als Mindset Coach in ihren Kurs für Selbständige eingebunden hat, weil sich unser Wissen total gut ergänzt hat.

Wann zweifelst du an dir?

Ziemlich oft, ehrlich gesagt. Ich setze mir permanent neue, große Ziele und fordere mich heraus, sie zu erreichen. Dabei durchlaufe ich immer eine Phase des Selbstzweifels. Früher hat mich das total aus der Bahn geworfen. Heute weiß ich: Achja, jetzt kommt der Teil, wo ich alles und vor allem mich selbst infrage stelle. Ich schaue fasziniert zu, als würde ich einen Film sehen, den ich schon kenne. Ich weiß, dass ich mein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft habe und bin total neugierig, was ich noch alles auf die Beine stellen werde.

Was war dein größter nicht-kommerzieller Erfolg? Wie hast du ihn erreicht?

Das war der Entschluss, mit Mitte 30 meinen Job hinzuschmeissen, durch die Welt zu reisen und nochmal komplett neu anzufangen. Ohne viel Geld zu haben. Ohne Sicherheitsnetz. Ohne einen Plan. Dadurch habe ich so viel über mich und die Welt gelernt, viele Länder bereist und Kulturen entdeckt, ausgiebig meditiert, hunderte von Ratgebern gelesen und mir drei außergewöhnliche Jahre gegönnt. Ich bin dieser Julia, die damals so mutig war, das zu machen, unendlich dankbar. Sie hat mir Türen zu einer neuen Welt für mich geöffnet, die vorher fest verschlossen waren.

Was tust du für die Gesellschaft?

In meiner Arbeit unterstütze ich Frauen dabei, größer zu denken, mehr für sich selbst einzufordern, sich weniger aufzuopfern und mehr Geld zu verdienen. Mich macht es total wütend, dass die finanzielle Freiheit für so viele Frauen wie unerreichbar wirkt. Das will ich unbedingt ändern. Überhaupt denke ich, dass Frauen durch mehr Bildung und ein Badass-Mindset zu viel mehr in der Lage sind – auch daran arbeite ich. Ich halte es für total unfair, dass jemand durch sein Geschlecht, seine Hautfarbe, seine Religion oder Herkunft anders behandelt wird und bemühe mich sehr, da reflektiert zu sein und z.B. auch ein diverses Team zusammenzustellen. Neben dem ehrenamtlichen Mentoring hier bei MentorMe unterstütze ich die Organisationen wie Skateistan, SeaWatch, Greenpeace, Kältehilfe, Welthungerhilfe und Vipassana finanziell.

Was war dein Tiefpunkt in deinem Leben und welche Stärken hast Du daraus entwickelt?

Das war meine verfrühte Midlife-Crisis, als ich nicht wusste, wer ich bin und was ich will. Das fand ich wahnsinnig nervenaufreibend, weil ich da noch nicht die Tools zur Veränderung zu Verfügung hatte, die ich später lernen durfte. Diese Sinnsuche hat gefühlt ewig gedauert – und ich hab letztlich meinen Weg gefunden. Als Stärke habe ich daraus mitgenommen, dass ich meiner Intuition zuhören und immer glauben darf. Dass ich die wichtigsten Entscheidungen immer aus dem Bauch treffe. Dass ich letztlich immer einen Weg finde, ganz egal, wie aussichtslos eine Situation erscheint. Dass am Ende alles immer Sinn ergibt. Dass ich viel, viel stärker und belastbarer bin und viel mehr kann, als ich dachte. Dass Selbst-Bewusstsein, Selbst-Wertgefühl und Selbst-Vertrauen gelernte Fähigkeiten sind und keine Charakterzüge, die angeboren sind. Dass sich immer alles verändern lässt. Jetzt habe ich ein viel tiefer verankertes Vertrauen in mich und in das Leben.

Welche Dinge oder Situationen im Job stressen dich besonders?

Mich stresst es total, wenn ich mich mit kleinen, unwichtigen Dingen aufhalte. Das lege ich immer mehr ab und in die Hände meines Teams, aber da darf ich noch viiiiel dazu lernen.

Was kannst du überhaupt nicht?

Schauspielern. Mir kann man alles im Gesicht ablesen. Das ist oft unpraktisch, dafür bin ich authentisch. What you see is what you get. 🙂 Unordentlich sein kann ich auch kaum. Das ist für andere manchmal nervig, ich finde es sehr praktisch und hilfreich.

Wenn man dir 10.000 € gibt und du hast nur eine Stunde Zeit zu entscheiden, wofür du es ausgibst, wofür entscheidest du dich?

Die investiere ich sofort in mein Gehirn und meine persönliche Entwicklung: In Coaching und in Bücher.

Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. ?

Minds of MentorMe – mit Fereshta Yazdani

Minds of MentorMe – mit Fereshta Yazdani

Steckbrief:
Fereshta Yazdani
Technology Consultant / Data Scientist bei Lufthansa Industry Solutions
34 Jahre

Fereshta, wer bist du?

Ich bin beruflich und privat in dem Bereich Künstliche Intelligenz unterwegs und setze mich für das Empowerment von Frauen und jungen Mädchen vor allem im Bereich KI ein, um die Genderlücke auch hier zu schließen. Ich selber habe Informatik an der Uni Bremen studiert und mache meine Promotion im Bereich KI und Robotik. Es ist wichtig Vorbilder/Rolemodels zu haben, dennoch ist es viel wichtiger Mentor*innen zu haben, die nicht nur einen ins kalte Wasser werfen, sondern mit einem mit-schwimmen.

Minds of MentorMe

ist eine Kampagne, mit der wir unsere diverse Community mit all ihren interessanten Persönlichkeiten sichtbar machen. Mentor*innen teilen hier offen und aufrichtig ihre Werte, Einstellungen und Erfahrungen und geben so Einblick, was sie im Inneren bewegt. Dazu haben wir einen Fragenkatalog, bestehend aus 47 Fragen, zusammengestellt, der das abdeckt, was unsere Mentees schon immer spannende Persönlichkeiten fragen wollten. Diese Fragen reichen von „Welche Werte treiben dich an?“ über „Wann zweifelst du an dir?“ bis hin zu „Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?“ Unsere Mentor*innen haben aus diesem Fragen-Potpourri die für sich interessantesten Fragen für unsere Community beantwortet.

Wie gehst du mit deinen Ängsten um?     

Ich reflektiere mich, warum habe ich Angst und wie kann ich diese Angst überwinden – indem ich mich darauf vorbereite und alle Szenarien durchdenke.

 

Wie verdienst du dir deine Freiheit?

Freiheit spielt sich im Kopf ab und hat etwas mit der Einstellung zu tun. Ich zum Beispiel hole mir die Freiheit, indem ich das tue, was ich gerne tue, z.B. meinen Hobbys nachgehe, mich mit anderen fabelhaften Menschen vernetze, Brainstorming betreibe und Ideen austausche.

Was würdest du tun, wenn Geld keine Rolle spielte?

Das Leben in vollen Zügen genießen, indem ich reisen, neue Menschen und Kulturen kennenlernen würde und vor allem ganz viele Charity Events für mehr Bildung und soziale Stabilität von Kindern in 3.Weltländern starten würde. Kinder sind unsere Zukunft und wenn wir in 10 Jahren weiter so leben möchten wie heute, dann müssen wir in unsere Zukunft investieren!

 

Was ist für dich ein erfülltes Leben?  

Wenn ich mich qualitativ in etwas einbringen kann und etwas damit zum Positiven hin bewirken oder verändern kann.

 

Welche Frau bittest du regelmäßig um Rat?

Ich frage viele Frauen um Rat, um mir verschiedene Perspektiven anzuhören, wenn ich eine wichtige Entscheidung treffen muss.

 

Warum sollten nachfolgende Generationen deinen Beruf machen und warum nicht?      

Ich bin definitiv dafür, dass die nachfolgenden Generationen in STEM-Fächern eine berufliche Karriere einschlagen sollten. Allerdings ist es wichtig, sich bei jeder Ausübung des Berufes eine*n Mentor*in oder einen Coach zu holen, der/die genug erfahren ist und einen dabei unterstützen kann, das volle Potential der Person auszuschöpfen.

 

Was würdest du heute anders machen?

Mir eine*n Mentor*in oder einen Coach holen.

 

Was würdest du zu deinem 10-jährigen Ich sagen – und was lieber verschweigen?           

Ich würde meinem 10-jährigen ich den Rat geben, sich einen Mentor/Coach zu suchen, der mich in Zukunft leiten und unterstützen kann mein volles Potential auszuschöpfen. Ich würde nichts verschweigen, sondern mit offenen Karten spielen, aber dennoch die Erfolgs- und Leistungskarte spielen.

 

Was tust du für die Gesellschaft?       

Mich in anderen Netzwerken zu engagieren, um einen Impact im Bereich STEM und AI zu schaffen. Und wenn ich die Möglichkeit habe, meine Bekannten, Freunde oder auch Familie zu coachen und beraten.

 

Was fehlt dir heute, was du früher ohne Erfolg hattest?

Abzuschalten. Ich kann sehr schwer abschalten. Das merke ich vor allem, wenn ich Tennis spiele. Wenn meine Trainerin mir einen neuen Move zeigt, denke ich über diesen Move nach und mache alles falsch. Ich kriege dann zu hören “denk nicht so viel, mach einfach” 🙂 und das sollte ich mir mal des Öfteren zu Herzen nehmen.

Was waren deine lehrreichsten Fehler und/oder Misserfolge und was hast du daraus mitgenommen?

Es gab immer einige Misserfolge oder Fehler, die ich im Leben gemacht habe – sei es während der Schulzeit, an der Universität oder auch im privaten Kontext. Ich habe vor allem mitgenommen, dass die Meinung und Einstellung anderer Menschen mich nicht beeinflussen oder irritieren darf. Menschen sind verschieden und nicht mit jedem Menschen kann man die gleiche Beziehung aufbauen.

Wer war dein\*e wichtigste\*r Mentor\*in und warum?

Meine Eltern – sie hatten niemals aufgegeben an ihre Kinder zu glauben und hatten den Traum, dass ihre Kinder (Kriegsgeflüchtete Familie) im Ausland studieren und Erfolg haben werden. Ein Anwalt hatte meinen Eltern damals gesagt, dass ihre Kinder nicht mal das Studium packen werden, weil sie nicht Deutsche sind. Meine Eltern haben uns in unserer beruflichen Karriere sehr gefördert und gepusht. Sie waren und sind die besten Mentoren, die sich ein Kind jemals wünschen kann!

Welchen Fehler würdest du wiederholen auch mit dem Wissen, dass es ein Fehler ist?

Menschen zu unterstützen, die nicht mit mir auf einer Wellenlänge sind oder auch mir nichts Gutes wollen. Ich denke, man kann immer Erfahrungen sammeln und es ist immer gut, gut vorbereitet zu sein, wenn man den Fehler wiederholt.

 

Vielen Dank für deine Bereitschaft und Offenheit!

Weitere Interviews mit anderen spannenden Persönlichkeiten aus der MentorMe Community findest du in unserem Blog. Viel Freude beim Eintauchen in das, was uns ausmacht. ?